Mit 20 Speaker*innen auf der Bühne und zahlreichen interessierten Teilnehmenden aus Wissenschaft, Wirtschaft, Pflegepraxis und Zivilgesellschaft im Publikum wurde die Aula der Medizinischen Universität Graz am 23. Juni zum pulsierenden Zentrum für altersübergreifende Innovation.
Die erfolgreiche Netzwerkveranstaltung SENovation Styria 2025 stand unter dem Leitsatz „Innovating Wisely: Shaping Future Markets and Needs“ und zeigte eindrucksvoll, wie generationsübergreifende Co-Creation und technologische Lösungen den gesellschaftlichen Wandel mitgestalten können.
Die Veranstaltung wurde vom Bereich Innovation der Med Uni Graz von Sophie Narath konzipiert und moderiert. Alexander Rosenkranz, Vizerektor für klinische Angelegenheiten, Innovation und Nachhaltigkeit, eröffnete den Nachmittag mit einem klaren Appell, medizinische und gesellschaftliche Innovation an der Medical Science City Graz zu unterstützen. Lars-Peter Kamolz, Gastgeber und Impulsgeber des Events, führte mit seinem Leitbeitrag über Society Shift und Market Developement eine Reihe an hochgradigen Impulsen zum Thema Innovation und demographischer Wandel an. Dabei wurden Schlagwörter wie Longevity, Altersdiskriminierung, Technologieentwicklung, Diversität und zielgruppenspezifisches Userdesign am Podium und im Publikum mit Bente Knoll, Frank Leyhausen und Hannes Robier diskutiert.
Digitale Lösungen und KI
Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf digitale Lösungen und KI in der Medizin, wie zum Beispiel kommunikative KI von Leonie Winterpracht und Sara Skardelly (comAI) vom Bandas Center der Universität Graz, wo eine Patient*innen-Journey komplett von der kommunikativen KI gemanagt werden soll. Der Co-Pilot Gesundheit von Gerald Sendlhofer ist als Innovation am LKH-Universitätsklinikum Graz ein praktisches Beispiel, um Angehörige und Patient*innen durch vor und Nachbereitung geplanter Operationen zu führen. Die App PAULA für selbstbestimmtes Altern, vorgestellt von Stefan Arbeithuber und Stephan Knoll (Lino Solutions), erkennt anhand des routinemäßigen Stromverbrauchs Abweichungen. Oliver Wimmer sprach schließlich über das HerzensManagement der HerzensApp, das demonstriert, wie Künstliche Intelligenz dazu beitragen kann, die Qualität in der Pflege zu verbessern, ohne dass dabei die Menschlichkeit verloren geht indem Familienangehörige kontinuierlich informiert werden. Dadurch entstehen Betreuungsstrukturen, in denen Technologie die zwischenmenschlichen Beziehungen stärkt anstatt sie zu ersetzen.
Interaktive Plattformen
Ein wesentlicher Bestandteil der Vernetzung sind Plattformen: So hat David Berghold von Tyromotion MAYA als Revolution in der Neuroreha präsentiert, wo sämtliche klinische Daten gesammelt werden. Michael Pichler von HTS stellte TIGER – don’t panic vor. Die e-Health- und Telemedizin-Plattform dient der Bereitstellung von Dienstleistungen für KMUs zur Einführung ihrer Lösungen.
Arbeiten 45+
Claudia Krobath von IRS hat über "Startup 50+" gesprochen. Die Initiative steht für eine Gründerkultur ohne Altersgrenzen – damit Erfahrung und Innovationsgeist in jedem Lebensalter zum Tragen kommen. Dies wurde auch anhand des Role-Models Karin Panser gezeigt, die einen KI-Assistenten für Ambulanzen entwickelte. WirBestager (Ulrike Ischler und Jörg Schaden) sowie Martina Schröck (Senior Quality Graz) erörterten am Podium die Wichtigkeit der Altersdiversität und die Suche nach sinnstiftender Arbeit.
Freude, Tanz und Leichtigkeit
Franziska Rauch von Yorokani Magnetkleidung unterstrich, dass das analoge tägliche Leben durch ästhetisch wertvolle Hilfen erleichtert werden soll. Mit High Impact Krafttraining und Tanzen sorgen Philipp Abend und Benjamin Nimmervoll dafür, dass ältere Personen ihre motorischen Kräfte erhalten können damit sich niemand alt und bedürftig fühlen muss.
Drei Generationen
Ein wichtiges Statement wurde von Rosemarie Kurz (GGZ Graz) diskutiert: Menschen im Alter von 45 bis 90+ Jahre umfassen drei Generationen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten und Bedürfnissen und bedürfen natürlich unterschiedlicher Fokusgruppen und zielgruppenspezifischem Innovationsdesign. Dieser Generationenmatch wird unter anderem auch im Haus Esther gelebt und an konkreten Projekten umgesetzt, wie Judith Goldgruber erörtert hat.
Die Veranstaltung schloss mit einer lebhaften Diskussion über Schnittmengen zwischen den unterschiedlichen bedeutsamen Zugängen sowie der Bedeutung lebenslangen Lernens und Neugierde.
Die positive Resonanz von Speaker und Publikum zeigt: SENovation Styria ist mehr als eine Konferenz – sie ist ein Aufruf zur aktiven Mitgestaltung einer inklusiven Zukunft für alle Generationen.
Die Veranstaltung SENovation Styria wird jedenfalls nächstes Jahr eine Fortsetzung finden und weiter ausgebaut werden.